Skip to main content

Klettersteig Risiken und Gefahren: Die Pflichtlektüre

von Tom | Aktualisiert am 23. Februar 2023 | Lesezeit 5 Minuten

Ist das Begehen eines Klettersteigs immer frei von Gefahren und völlig ohne Risiken? Du ahnst es schon natürlich nicht. Das Begehen einer Via Ferrata birgt leider auch Risiken und auch Gefahren, die sich plötzlich ergeben können. Doch nur wer darauf vorbereitet ist, kann auch richtig handeln in einer solchen Situation.

Deshalb soll dieser Beitrag dich über die Klettersteig Risiken und Gefahren auf Klettersteigen informieren. Ein paar Checklisten sollen dir dabei helfen. Wenn man die Tipps beherzigt, ist Klettersteigen eine recht sichere Sportart und die Klettersteig Risiken sind gering.

Ich stelle dir in diesem Artikel verschiedene Risiken vor, die mit dem Besteigen einer Via Ferrata verbunden sind. Abschließend erwähne ich noch die größte Gefahr auf einer Route und gebe Ratschläge was man in einem solchen Fall tun kann. Ein kurzer Exkurs über schlechte Witterungsverhältnisse rundet diesen Beitrag ab.

Klettersteig Risiken: Steinschlag

Klettersteig Risiken: SteinschlagschildEiner der größten Risiken am Steig ist Steinschlag. Meist löst der Vordermann diesen Steinschlag aus. Die Gefahr wird umso mehr verstärkt, je mehr Kletterer unterwegs sind. Starker Wind, der über ausgesetze Grate mit losen Steinen pfeift, kann genauso ein Auslöser für Steinschlag sein.

In Gebieten, wo viele Gämse leben, können diese klettereifrigen Bergbewohner ebenfalls Steinschlag auslösen. Daher ist achtsames Steigen Pflicht. Gerade wenn der Steig unter natürlichen Strukturen wie Felsbändern vorbeiführt, auf denen viele Steine liegen, sollte immer mit Steinschlag gerechnet werden.

Auch besonders anfällige Zonen, wie zum Beispiel Felsrinnen sollten möglichst schnell durchquert werden, um die Zeit, die man ungeschützt exponiert ist, möglichst kurz zu halten. Kommt es dennoch zu Steinschlag am Steig, hilft folgende Checkliste:

Was tun bei Steinschlag? – Checkliste

  • So zügig wie möglich an die Felswand drücken und den Kopf gerade halten
  • Nicht nach unten schauen denn der Nacken ist ungeschützt!
  • Falls noch Zeit bleibt, den Rucksack über den Kopf ziehen

Man sollte auch immer auf seine eigenen Schritte achten, dass man selber keinen Steinschlag auslöst. So hilft man die Klettersteig Risiken auch für andere gering zu halten.

Klettersteig Risiken: Helm tragen SchildDoch man kann auch von Steinschlag betroffen sein, wenn man noch gar nicht am Drahtseil hängt und sich auf dem Weg zum Einstieg des Klettersteiges befindet. Deshalb gilt hier die allgemein die Regel, sobald man sich einer Steilwand nähert, den Helm aufzusetzen.

Manchmal gibt es auch Hinweisschilder, die in mehr oder weniger kurioser Weise auf diese Gefahr hinweisen. Diese Schilder sind unbedingt ernst zu nehmen. Die meisten Unfälle durch Steinschlag ereignen sich nicht am Steig selber, sondern im Zustieg oder Abstieg, wenn man diese Schilder missachtet.

Risiken durch Selbstüberschätzung, Erschöpfung und Kräftemangel

Den größten Risikofaktor am Klettersteig stellt man oft selbst dar.

Auf keinen Fall sollte man sich für „den King“ halten und nach ein paar erfolgreich gemeisterten Klettersteigen zu Selbstüberschätzung neigen und eine Via Ferrata in viel höherem Schwierigkeitsgrad in Angriff nehmen.

Dieser „Ich kann doch alles“-Problematik bin ich nach drei erfolgreich gemeisterten Klettersteigen selbst am Tajakante Klettersteig verfallen und habe nach einer Panikattacke umdrehen müssen.

Doch auch die zunehmende Erschöpfung und der daraus resultierende Kräftemangel kann zur Gefahr werden, wenn die Kraft nicht mehr reicht, um sich festzuhalten. Hierbei gilt es, Ruhe zu bewahren, sich mit einem zusätzlichen Rastkarabiner zu sichern und ein paar Minuten zu warten.

Meist erlangen einen die Kräfte nach kurzer Zeit wieder und man kann langsam weitersteigen. Hat man keinen Rastkarabiner, kann es kritisch werden! Selbstüberschätzung gehört daher leider auch zu den Klettersteig Risiken.

Insbesondere der Gefahr durch Kräftemangel und Erschöpfung kann durch einen Rastkarabiner gut entgegengewirkt werden.

Unzureichende oder schlecht gewartete Sicherungen

Einem Klettersteig sieht man meistens schon beim Einstieg an, ob er gut gewartet worden ist und eine sichere Begehung möglich ist. Folgende Checkliste hilft dir dabei:

Zustand vom Klettersteig – Checkliste

  • Sind die Seile verrostet?
  • Sind die Drahtseillitzen aufgespleißt oder mit Isolierband umwickelt?
  • Sind „Schrauben locker“?
  • Sitzen die ersten Felsanker lose im Felsen, oder wackeln diese wenn man daran rüttelt?
  • Fehlen augenscheinlich Trittstufen oder Bügel?

Sollte einer dieser Punkte zutreffen, solltest du von einer Begehung dieser Via Ferrata absehen. Vielleicht gibt es einen anderen Steig in der Nähe, den man begehen kann. Doch keine Sorge, die meisten Klettersteige befinden sich in gutem bis sehr gutem Zustand. Ich habe erst ein Exemplar erlebt, bei dem das nicht so war. Ich bin den Steig trotzdem gegangen, was ich später bereut habe.

Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert, und der Steig hatte einen Notausstieg, was nicht selbstverständlich ist. Näheres werde ich dazu noch in einem Erfahrungsbericht im Blog schreiben. Soweit ich erfahren habe, ist diese Via Ferrata 2014 vollständig gewartet worden und wieder problemlos und sicher begehbar. Die Klettersteig Risiken an diesem speziellen Steig sind daher wieder gesunken.

Klettersteig Gefahren: Blitzschlag

Blitzschlag gehört nicht nur zu den Klettersteig Risiken, sondern stellt eine echte ernstzunehmende Gefahr dar.

Man muss sich immer selbst bewusst machen, dass man auf einem Klettersteig ständig an einem riesigen langen Blitzableiter klettert. Eine anständige Planung vorausgesetzt, sollte dieser Fall eines Blitzschlages nicht eintreten, doch was ist zu tun wenn man doch plötzlich wider Erwarten von einem Gewitter überrascht wird?

Was tun bei Gewitter? – Checkliste

  • weg vom der Gipfelregion und ausgesetzen Graten noch bevor das Gewitter beginnt
  • nicht am Drahtseil sichern sondern an freistehenden Einzelpunkten, die mindestens 3 m Abstand zum Seil haben – Hierbei beugt man Spannungsüberschlägen durch den Blitz vor
  • von Wasserläufen sich fernhalten
  • am Boden möglichst klein zusammenkauern und sich auf eine isolierende Unterlage (z.B. Rucksack) setzen
  • Höhlen und Felsvorsprünge im Berg als Schutz nutzen

Regen und Schnee

Wenn es regnet oder gar schneit, steigt die Schwierigkeit eines Klettersteigs extrem an. Damit steigt natürlich auch das Sturzrisiko. B-Stellen können dann plötzlich zu D+ Stellen werden, weil die Schuhe auf dem Felsen einfach keinen Grip mehr haben und man sich am Stahlseil heraufziehen muss.

Es kann sein, dass aber auch das misslingt, denn an einem nassen Seil rutscht man unweigerlich ab. Beachten sollte man dies auch bei Klettersteigen, die an kleinen Bachläufen oder Wasserfällen vorbeiführen.

Bei Schnee und kalten Temperaturen kann sich auf der Oberfläche des Stahlseils außerdem blitzschnell eine dünne Eisschicht bilden, und dann ist es eh ganz vorbei mit Klettern. Diese Gefahr durch feuchte Witterung ist daher nicht zu unterschätzen. Mit einer ordentlichen und gewissenhaften Planung lassen sich solche Wettergefahren jedoch weitgehend vermeiden.

In diesem Artikel hast du die Klettersteig Risiken und Gefahren kennengelernt. Mit Hilfe dieses Wissens, kannst du nun entspannt und sicher deiner (neuen) Freizeitbeschäftigung nachgehen.


Gefällt dir der Beitrag? Ich freue mich, wenn du ihn weitersagst:

Ähnliche Beiträge