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Klettersteig Tipps und Planung – Diese 6 Tipps helfen dir!

von Tom | Aktualisiert am 23. Februar 2023 | Lesezeit 5 Minuten

Endlich Wochenende, nix wie raus in die Berge auf ein Klettersteigabenteuer – doch Halt, nicht so schnell! Eine Klettersteigbegehung sollte keinesfalls übereifrig und ungeplant unternommen werden. Es bedarf im Vorfeld einer sorgfältigen Planung der Tour.

Bevor zu losziehst, musst du dir erstmal Gedanken über den Klettersteig deiner Wahl machen. Welchen Schwierigkeitsgrad hat er? Gibt es einen Notausstieg? Doch das ist noch längst nicht alles. Es gibt noch viele weitere Dinge, die du checken und im Auge behalten musst, damit deine Klettersteigtour nicht komplett in die Hose geht und womöglich zu Tortur wird.

In folgenden Klettersteig Tipps erfährst du, welche Planung man für eine Klettersteigbegehung benötigt. Außerdem wird besprochen, wie du einen passenden Klettersteig auswählst. Ein ausführlicher Abschnitt über das Wetter darf natürlich in den Klettersteig Tipps nicht fehlen.

Klettersteig Tipps – Planung und Vorbereitungen

Die richtige Klettersteig Technik fängt schon zu Hause an. Was muss ich alles im Vorfeld checken um einen Klettersteig sicher begehen zu können? Folgende Checkliste der Klettersteig Tipps soll dabei helfen.

Planung einer Klettersteigtour – Checkliste

  • Wetter checken
  • Topo runterladen und ggf. ausdrucken
  • Material zu Hause schon auf Beschädigungen prüfen
  • Habe ich genug Proviant dabei, insbesondere Flüssigkeit
  • evt. Sicherungsseil dabei
  • angepasste Kleidung
  • Erste-Hilfe Set
  • Handy aufgeladen?
  • ggf. Sonnencreme
Außerdem sollte man einen Klettersteig nie allein begehen.

Auswahl des passenden Klettersteigs

Hierbei wäre zunächst der objektive Schwierigkeitsgrad zu nennen. Diese grobe Einordnung des Anspruchsniveaus wurde in der Literatur vereinheitlicht. Sie reicht von A (wenig schwierig) bis E (extrem schwierig). Siehe hierzu auch mein Ratgeberartikel Klettersteig Schwierigkeitsgrad.

Mittlerweile geht die Schwierigkeitskala sogar bis F und sogar G. Dass Klettersteige mit solchen Schwierigkeitsgraden purer Wahnsinn sind, versteht sich von selbst. Deswegen werde ich auf solche Klettersteige im Rahmen der Klettersteig Tipps auch nicht näher eingehen.

Auf den großen Klettersteigportalen

www.klettersteig.de

www.via-ferrata.de

www.klettersteig.com

www.bergsteigen.at

findet man außerdem subjektive Schwierigkeitsbewertungen auf Basis von Erfahrungsberichten. Meistens stimmen diese auch sehr gut mit den tatsächlichen Gegebenheiten überein.

Klettersteig Tipps – Anforderungen an die Kondition

Klettersteig Tipps Schuastagangl

Auf dem Schuastagangl Klettersteig. Der Steig selbst war schnee- und eisfrei

Mindestens genauso wichtig ist neben dem technischen auch der konditionelle Anspruch des geplanten Steiges. Auf den Topo Beschreibungen findet sich auch immer eine Höhenmeter (HM) Angabe des Klettersteigs.

Ein eventuell anfallender langwieriger Zustieg und auch Abstieg vom eigentlichen Klettersteig ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Erst nachdem man sich sicher ist nach dem (anstrengenden) Zustieg den Klettersteig selbst, als auch noch den Abstieg sicher bewältigen zu können, sollte man den Klettersteig in Angriff nehmen

Lange Zustiege und Abstiege bei alpinen Klettersteigen

Deshalb ist hier bei alpinen Steigen mit langen Zustiegswegen der Klettersteig Schwierigkeitsgrad auf keinen Fall zu hoch zu wählen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man in einem solchen Fall mit maximal B/C sehr gut bedient ist.

Vielleicht ein kurzer Tipp, ab wieviel HM ein Klettersteig anstrengend wird. Der Drachenwand Klettersteig im Salzburger Land am Mondsee hat ca. 400 HM ohne anstrengenden Zustieg. Der durchschnittliche Schwierigkeitsgrad ist etwa B/C mit einigen wenigen C/D Stellen.

Das reicht aber auch dicke. Auf dem Gipfel war ich bei meinen beiden Besteigungen ziemlich „fertig“. Der Abstieg ist ebenfalls anstrengend. Er verläuft durch teilweise ungesichertes steiles Gelände, so dass hier unbedingt Kraftreserven und auch Konzentrationsreserven vorhanden sein müssen.

Klettersteig Tipps – Das Wetter

Das Wetter stellt eine ernstzunehmende Gefahr bei Klettersteigunternehmungen dar und muss bei der Planung besonders berücksichtigt werden. Als erstes sollte man auf mehreren Wetterportalen prüfen, ob für den jeweiligen Unternehmungsort Gewitter zu erwarten sind.

Auch wenn nur eine geringe Wahrscheinlichkeit eines Gewitters angezeigt wird, muss von einer Klettersteigbegehung dringend abgeraten werden. Gewitter werden nach Frontgewittern und nach Wärmegewittern unterschieden. Frontgewitter sind meistens Kaltfronten und können von Wetterdiensten mit großer Sicherheit vorhergesagt werden.

Wärmegewitter entwickeln sich im Tagesverlauf und entstehen meist nur lokal. Eine charakteristische Wolkenbildung lässt darauf schließen, dass bald ein Gewitter folgen wird. Daher ist zu raten, während einer Tour die Bildung von Quellwolken genau zu beobachten und dann wenn möglich eventuell umkehren.

Wenn man diese Klettersteig Tipps befolgt, wird man es hoffentlich schaffen, nicht von einem Gewitter überrascht zu werden.

Klettersteig Tipps Zustieg Schuastagangl

Zustieg zum Schuastagangl Klettersteig in 1700m Höhe. Im Tal war noch alles grün…

Im Hochgebirge können solche Wetterstürze auch ganz schnell mal Schnee und Eis bringen. Die Schwierigkeiten eines Klettersteigs steigen dann sehr rasch an und machen eine weitere Begehung gefährlich.

Die Ausrutschgefahr auf Tritten nimmt stark an. Die Reibung am Fels sinkt drastisch – im schlimmsten Fall wird eine Begehung dann sogar unmöglich.

Weiterhin sollte man die aktuellen Bedingungen in der Umgebung des Klettersteig, sofern möglich, abchecken.

Webcams an Hütten können hier eine ganz gute Hilfe sein. Vor allem im Frühling oder Spätherbst kann es selbst schon in 1500 m Höhe ganz anders aussehen als im Flachland. Der Klettersteig wird zwar durch das steile Gelände weitgehend schneefrei sein, aber man muss auch erstmal zum Einstieg kommen.

Manchmal führen die Zustiege und auch Abstiege von Klettersteigen über besonders ausgesetzte Stellen. Hier ist man dann komplett ungesichert. In verborgenen Rinnen können noch gefährliche Schneefelder liegen. Deren Überquerung wäre dann in jedem Fall gefährlich. Der Klettersteig und auch das Drahtseil kann vereist sein, so dass man sich nicht festhalten kann.

Bedingungen vor Ort

Es ist auch die Frage zu klären, ob der geplante Steig überhaupt geöffnet ist. Viele Klettersteige werden in den Wintermonaten gesperrt und erst im Frühjar nach einer Kontrollbegehung und möglichen Instandsetzungsarbeiten wieder geöffnet.

Im Internet findet man in den Klettersteigportalen, vor allem hier auf www.via-ferrata.de und www.klettersteig.de einige gute Anlaufstellen, wo Klettersteiggeher über ihre eigenen Erfahrungen vor Ort berichten können. Manchmal befinden sich auf Websites von Tourismusorten auch die aktuellen Bedingungen der Klettersteige in dieser Region.

Klettersteig Tipps – Notausstiege

Wichtig bei der Planung ist auch die Klärung, ob Fluchtmöglichkeiten am Steig vorhanden sind und an welchen Steigabschnitten sich diese befinden. Auf der Seite von www.bergsteigen.com kann man die sehr hilfreichen sogenannten Topos von Klettersteigen kostenfrei ohne Anmeldung als PDF herunterladen. Für weitere Details zu Topos siehe Klettersteig Schwierigkeitsgrad auf dieser Seite.

Wenn der Klettersteig Fluchtmöglichkeiten besitzt, sind diese in den Topokarten vermerkt. Es steht auch „wo“ und „wie“ man aussteigen kann. Manche Ausstiege sind gar nicht so leicht…

Ich hoffe diese Klettersteig Tipps werden dir helfen, den richtigen Klettersteig für dich auszuwählen, ordentlich zu planen um dann gut vorbereitet ins Klettersteigvergnügen zu starten.


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